Positionierung? Viele Selbständige und Coaches starten mit einer großen Leidenschaft für ihr Thema – doch wenn es um die eigene Positionierung geht, herrscht oft Verwirrung.
- Wo fange ich an?
- Wie finde ich meine Nische?
- Muss ich mich wirklich spezialisieren?
Die Wahrheit ist: Eine klare Positionierung ist der Schlüssel zu mehr Erfolg und weniger Konkurrenzkampf. Ohne sie bist du wie eine Wanderin ohne Karte – du läufst, aber kommst nirgendwo richtig an. Deshalb nehme ich dich heute mit auf eine metaphorische Wanderung zum Gipfel deiner perfekten Positionierung.
Startpunkt: „Ich brauche keine Positionierung!“ – Antjes Ausgangslage und falsche Annahmen
Viele Selbstständige starten mit der Überzeugung, dass jeder ihr Angebot brauchen kann – schließlich ist es doch sinnvoll, für möglichst viele Menschen da zu sein. 👉🏼So denkt auch Antje, unsere Beispielprotagonistin und Wandergefährtin. Antje ist 62, ehemalige Fernsehredakteurin und ihre Erfahrung als Journalistin hat sie gelehrt, dass sie sich gut ausdrücken kann. Warum also nicht einfach loslegen?
Sie liebt Nordic Walking und Fasten, hat aber von Marketing keine Ahnung – und auch keine Lust, sich in komplizierte Strategien einzuarbeiten. Doch was sie nicht sieht: Ohne klare Positionierung bleibt ihr Angebot beliebig und ist schwer zu vermarkten. Sie scheut sich vor Begriffen wie Zielgruppe, Branding oder SEO – für sie ist das alles unnötiges „Werbegedöns“. Doch damit steht sie sich selbst im Weg. Wie kann sie trotzdem ihre perfekte Positionierung finden?
Der erste Anstieg: Warum eine klare Positionierung essenziell ist (Realitätscheck)
Stell dir vor, du stehst am Fuß eines Berges, bereit zum Aufstieg. Die Aussicht von oben ist vielversprechend, doch ohne Route, Karte oder klares Ziel wirst du dich verlaufen. Genauso ist es mit deinem Business. Ohne Positionierung wird deine Sichtbarkeit im Markt schwierig, potenzielle Kunden wissen nicht, ob dein Angebot zu ihnen passt, und Kooperationen entstehen nur zufällig.
Eine klare Positionierung hilft dir:
- Gezielt Kunden anzusprechen, die dein Angebot wirklich brauchen.
- Dich als Expertin zu etablieren – wer zu viele Dinge anbietet, wirkt unspezialisiert.
- Preise angemessen festzulegen – ohne klaren USP bleibt dein Angebot austauschbar.
- Marketing effizient zu gestalten – du musst nicht alle Kanäle bespielen, sondern kannst dich auf die richtigen konzentrieren.
Der Irrweg: Häufige Fehler und Sackgassen
Viele Solo-Selbstständige verirren sich auf ihrer Positionierungsreise. Hier sind typische Fehler, die dich in eine Sackgasse führen können:
- „Mein Angebot ist für alle!“ → Ohne spitze Zielgruppe ist niemand wirklich angesprochen.
- „Ich mache einfach mal drauflos.“ → Ohne Strategie wird viel Zeit und Geld vergeudet.
- „Marketing ist unnötig, mein Angebot spricht für sich.“ → In einem überfüllten Markt fällt niemand einfach so auf.
- „Ich will mich nicht festlegen!“ → Ohne klare Botschaft bleibt dein Business unsichtbar.
👉🏼Antje denkt beispielsweise, dass jeder Mensch zweimal im Jahr fasten sollte und dass Bewegung immer gut ist. Doch diese Generalisierung verhindert, dass sie eine echte Verbindung zu einer spezifischen Zielgruppe aufbaut.
Etappe 1: Starte am Basislager – Bestandsaufnahme deiner Stärken und Interessen
1.1 Wo stehst du? – Die ehrliche Bestandsaufnahme
👉🏼Antjes Startpunkt: Sie weiß, was sie machen will, aber nicht, wie sie sich als Expertin klar abgrenzt.
Jede Positionierungsreise beginnt mit einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Bevor du losgehst, packst du deinen Rucksack: Was bringst du mit?
- Welche Fähigkeiten hast du? (Beruflich und persönlich – auch die, die du für selbstverständlich hältst!)
- Was macht dir Freude? (Denn ohne Leidenschaft wird der Weg beschwerlich.)
- Wofür kommen andere bereits zu dir? (Welche Fragen stellen sie dir? Wofür wirst du gelobt?)
- Reflexionsfragen:
- Welche Erfahrungen bringst du mit?
- Was kannst du besonders gut?
- Was fällt dir leicht, anderen, aber schwer?
- Welche Werte sind dir wichtig?
✏ Aufgabe: Schreib es auf! Positionierung fängt immer im Inneren an. Schreibe danach mindestens 5 Dinge auf, die du besonders gut kannst oder für die du bekannt bist.
👉🏼Antje merkt schnell: Sie hat viel Erfahrung im Medienbereich, liebt Bewegung und kennt sich mit Fasten aus. Aber reicht das für eine klare Positionierung?
1.2 Wer sind deine perfekten Kund:innen? (Und nein, „alle“ ist keine Antwort)
👉🏼Antjes Denkfehler: „Jeder soll doch fasten und walken!“
- Warum Fokus wichtig ist: Wer es allen recht machen will, bleibt unsichtbar.
- Lieblingskunden-Übung:
- Wer würde deine Dienstleistung sofort lieben?
- Welche Probleme lösen sie mit deiner Hilfe?
- Was motiviert sie, in deine Dienstleistung zu investieren?
✏ Aufgabe: Definiere eine Zielgruppe, der du dich besonders verbunden fühlst.
1.3 Deine Konkurrenz: Wie unterscheidest du dich?
👉🏼Antjes Problem: „Ich bin einzigartig, also brauche ich keine Marktanalyse.“
- Reality Check: Wenn du keine klar erkennbare Differenzierung hast, bist du austauschbar.
- Mini-Wettbewerbsanalyse (ohne komplizierte Tools!):
- Google-Suche: Wer bietet Ähnliches an?
- Was machen die anderen gut/schlecht?
- Was kannst du anders oder besser machen?
✏ Aufgabe: Notiere drei Dinge, die dich von anderen unterscheiden.
1.4 Dein einzigartiger Nutzen: Warum sollten sie zu dir kommen?
- „Warum gerade du?“ auf einfache Weise klären:
- Welche Transformation ermöglichst du?
- Was unterscheidet dich von anderen?
- Welche besondere Methode / Herangehensweise hast du?
- Mini-Wettbewerbsanalyse (ohne komplizierte Tools): Google-Suche nach ähnlichen Anbietern und Notizen machen, was man anders machen könnte.
✏ Aufgabe: Notiere drei Dinge, warum sich deine Kunden für dich entscheiden sollten.
Etappe 2: Finde deinen Wanderweg – Wo gibt es eine Marktlücke?
Hier kommt ein kritischer Punkt: Es gibt viele Coaches und Trainer, also ist Differenzierung wichtig. Die Frage lautet: Wo kannst du mit deinem Angebot punkten, ohne dich im Wettbewerb zu verlieren?
Fragen zur Orientierung: Methoden, um die eigene Nische zu finden
Um wieder auf den richtigen Weg zu kommen, braucht es eine gute Karte und klare Orientierung. Hier sind einige Methoden, die dir helfen, deine Nische zu definieren:
- Die „Was-wie-für wen“-Formel: Was bietest du an? Wie bietest du es an? Für wen ist es ideal?
- Die Eigenanalyse: Welche deiner Stärken und Erfahrungen heben dich von anderen ab?
- Gibt es eine Schnittmenge aus deinen Fähigkeiten und einem echten Bedarf?
- Welche Probleme kannst du besser lösen als andere?
- Gibt es eine Zielgruppe, die besonders gut zu dir passt?
- Kundenanalyse: Wer aus deiner Zielgruppe braucht jetzt deine Lösung wirklich? Welches erstes spezifisches Problem oder Bedürfnis haben sie, die du sofort lösen beziehungsweise sofort stillen kannst?
- Marktanalyse: Wie hoch ist der Marktanteil deiner direkten Konkurrenz? Wo kannst du dich differenzieren?
👉🏼Antje überlegt: Nordic Walking gibt es wie Sand am Meer. Fasten auch. Aber die Kombination? Antje könnte beispielsweise erkennen, dass sie sich mit ihrem „Fasten-Walking“-Angebot speziell an Frauen 50+ richtet, die in der Lebensmitte einen sanften Neustart suchen. Sie könnte sich auf Retreats in hochwertigen Hotels spezialisieren und ihre Journalismus-Erfahrung nutzen, um hochwertige Inhalte zu ihrem Thema zu erstellen.
Etappe 3: Dein Alleinstellungsmerkmal – Warum sollte jemand genau dich buchen?
Nun wird es konkret. Dein Alleinstellungsmerkmal (USP) ist der Satz, der erklärt, warum Kund:innen zu dir kommen sollten.
Der steile Anstieg: Wie man mit Klarheit und Strategie ein überzeugendes Angebot entwickelt
Jetzt geht es ans Eingemachte: Die Positionierung muss konkretisiert werden.
- Formuliere deinen USP (Unique Selling Proposition): Was macht dein Angebot einzigartig?
- Erstelle ein klares Angebotsportfolio: Weniger ist mehr – fokussiere dich auf wenige, aber starke Angebote.
- Baue eine stimmige Markenbotschaft auf: Dein Name, Logo, Farben, Sprache – alles sollte deine Positionierung widerspiegeln.
- Definiere deine Marketingstrategie: Welche Kanäle passen zu deiner Zielgruppe?
👉🏼Antjes Problem: Sie redet drum herum, anstatt klar zu sagen, was sie anbietet.
➡️ Formel für deine Positionierung:
Ich helfe [Zielgruppe] mit [Angebot], damit sie [Ergebnis].
➡️Formel für den perfekten Positionierungssatz:
„Ich helfe (Zielgruppe) dabei, (Problem zu lösen oder Ziel zu erreichen), indem ich (Methode oder Angebot).“
Antje könnte hier erkennen, dass sie mit dem Konzept „Fasten & Gehen für Frauen 50+“ einen sehr spezifischen Ansatz hat, der sich klar von allgemeinen Fastenangeboten abhebt.
👉🏼Beispiel für Antje:
- ❌ Schlecht: „Ich mache Fasten und Nordic Walking für alle.“
- ✅ Gut: „Ich helfe Frauen 50+, die sich oft müde und unwohl fühlen, mit Fasten-Walking-Retreats, um wieder mehr Energie und Wohlbefinden zu gewinnen – ganz ohne Diät-Zwang.“
👉🏼Für Antje sähe der perfekte Positionierungssatz so aus:
„Ich helfe Frauen 50+, durch Fasten-Walking mehr Energie und Leichtigkeit in ihr Leben zu bringen – ohne Hunger und überfordernde Fitnesspläne.“
✏ Aufgabe: Formuliere deinen ersten Entwurf deines Alleinstellungsmerkmals nach obigem Muster. Schreibe deinen eigenen Satz.
Etappe 4: Dein Angebot – Mach es greifbar und konkret
Viele Solopreneure scheitern, weil sie ihr Angebot nicht klar definieren. Ein zu schwammiges Angebot führt zu Verwirrung – und verwirrte Menschen kaufen nicht.
💡 Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Angebotsklarheit:
- Was genau bietest du an? (Einzelcoaching, Kurse, Workshops …)
- Wie läuft es ab? (Online, offline, 1:1, Gruppen …)
- Welches Problem löst du konkret?
- Was kostet es? (Richtige Preisfindung ist wichtig!)
👉🏼Antje erkennt: Sie will keine Einzelcoachings, sondern mehrtägige Fasten-Walking-Retreats anbieten – und das in Kooperation mit exklusiven Hotels.
Etappe 5: Marketing ohne Überforderung – Wie du Kundinnen gewinnst, ohne dich zu verbiegen
Jetzt kommt der Teil, der viele abschreckt: Sichtbarkeit und Marketing. Antjes Einstellung: „Ich will nicht ständig akquirieren, Social Media ist doof.“ Doch keine Sorge, du brauchst weder tägliche Social-Media-Posts noch große Werbebudgets.
Marketingstrategien für „Antjes“:
- Netzwerke nutzen: Kooperationen mit Hotels, Ärzten, Heilpraktikern.
- Empfehlungen fördern: Teilnehmerinnen um Testimonials bitten.
- Einfache Online-Präsenz: Eine klare Website mit den wichtigsten Infos.
- Presse nutzen: Antje könnte mit ihrer journalistischen Erfahrung Fachartikel schreiben.
- Gastartikel schreiben (z. B. in Gesundheitsblogs).
Minimal-Marketing-Plan für „Antjes“:
- 1 einfache Webseite mit klarem Angebot.
- 1 Methode zur Kundengewinnung (z. B. Kooperationen).
- 1 langfristige Content-Strategie (z. B. Blog oder Newsletter).
✏ Aufgabe: Wähle eine Strategie, die du ausprobieren willst.
Die Gipfeletappe: Erfolgreiche Positionierung und wie es danach weitergeht
Oben angekommen, genießt du den Ausblick – deine Positionierung steht! Doch der Weg hört hier nicht auf:
- Teste dein Konzept in der Praxis: Hol dir erste Kunden und passe dein Angebot an.
- Optimiere dein Marketing: Bleibe konsequent bei deiner Nische und verfeinere deine Botschaften.
- Baue strategische Kooperationen auf: Hotels, Gesundheitszentren oder Wellness-Ressorts könnten Partner sein.
- Bleib flexibel: Eine Positionierung ist kein starres Konzept – sie entwickelt sich mit dir weiter.
👉🏼Antje wird nun mit einer klareren Strategie und einem definierten Zielpublikum deutlich bessere Chancen haben, sich erfolgreich am Markt zu etablieren.
Erkenntnis des Tages:
Der Weg zur Spitze lohnt sich
Die perfekte Positionierung ist keine Zauberei – sie ist das Ergebnis einer durchdachten Strategie. ➡️Antje ist vom Basislager bis zum Gipfel gegangen, hat ihre Stärken analysiert, eine Nische gefunden und ihr Angebot konkretisiert.
Eine gute Positionierung ist kein Luxus, sondern die Basis für nachhaltigen Erfolg. Auch wenn der Weg anstrengend ist, führt er letztlich dazu, dass dein Business stabil und erfolgreich wird. Also: Rucksack packen, Karte studieren und den ersten Schritt gehen – der Gipfel wartet!
Erarbeite die einzelnen Etappen für dich durch und formuliere dein erstes Positionierungs-Statement. Merke: Überarbeite deine Positionierung alle 6 Monaten mit deinem neuen Wissen, damit da nachjustieren kannst, wenn sich Veränderungen am Markt oder deiner Branche ergeben haben.
Hannover Text und Konzept | Copywriting & Content-Management
Wer schreibt hier?
Ich bin Gabriele Ermold, Copywriter & Coachin für Kommunikation, Content-Erstellung und digitales Marketing. Meine Leidenschaft ist es, kleine Unternehmen und Solopreneure dabei zu unterstützen, ihre Botschaft klar, authentisch und wirkungsvoll zu präsentieren.
Mit einem kreativen Ansatz, strategischer Ausrichtung und einem Blick fürs Wesentliche helfe ich dir, deine digitale Präsenz aufzubauen und nachhaltig zu stärken.
Mein Ziel: Gemeinsam entwickeln wir Strategien, die dich und dein Business sichtbar machen – ohne Schnickschnack, aber mit Herz und Verstand.
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