Nische finden: Warum es so schwer ist

Nische finden: Was du wirklich kannst. Was andere wirklich brauchen. Deine Nische zu finden, heißt also: Probleme zu lösen, die zählen – um Kunden zu gewinnen, die dein Lösungsangebot und deine Leistung wertschätzen. Du brauchst eine Nische, weil du kein Produkt bist.

Du bist ein Mensch – mit vielen Talenten, Interessen und Werten. Und genau das macht es so herausfordernd. Vor allem, wenn du du versuchst, dich in eine kleine Schublade zu zwängen, die gar nicht zu deinem ganzen Potenzial passt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit:

➡️Eine Nische zu finden, bedeutet nicht, dich begrenzen zu lassen. UND es bedeutet, Klarheit darüber zu gewinnen, für wen du der größte Mehrwert bist. Und genau das fällt vielen schwer. Nachfolgend habe ich dir drei Hauptgründe aufgeführt, warum es so oft hakt:

Du willst niemanden ausschließen

Gerade empathische Menschen – z. B. Coaches, Berater – wollen allen helfen. Aber Social Media ist laut, schnell und voll. Wenn du alle ansprechen willst, erreichst du am Ende niemanden. Eine klare Nische hilft dir, sichtbar für die Richtigen zu werden.

Du wartest auf die perfekte Idee

Viele denken, die Nische müsse wie ein Geistesblitz vom Himmel fallen. In Wirklichkeit entwickelt sie sich im Tun. Poste, teste, beobachte, was resoniert – so formt sich deine Nische von selbst.

Du denkst zu eng statt zu tief

Eine Nische ist kein Beruf und kein Etikett. Es ist die Schnittmenge aus:

• deiner Leidenschaft,

• dem Problem deiner Zielgruppe,

• und dem, was du auf deine ganz eigene Weise lösen kannst.

Beispiel:

„Ich bin Yogalehrerin“ ist breit. Aber: „Ich helfe erschöpften Müttern mit Yoga zu mehr Energie im Alltag“ ist spitz – und wertvoll.

Tipp zum Mitnehmen:

Frag dich: „Für wen bin ich in meinem Umfeld eh schon immer die erste Anlaufstelle? Und warum?“ Darin liegt oft der Schlüssel.

Und keine Sorge: Deine Nische ist kein Gefängnis. Sie ist ein Startpunkt für Klarheit, Wiedererkennbarkeit – und echten Impact.

Die Branche für ganzheitliche Gesundheit, Wellness und Spiritualität bietet ein breites Spektrum an aufregenden Möglichkeiten für dich als Einzelunternehmerin, Beraterin oder Coach. Eine klare Nische hilft dir dabei, dich von der Konkurrenz abzuheben, die richtigen Kunden anzusprechen und dich als Expertin auf diesem Gebiet zu etablieren.

Was, wenn mich die so identifizierte Nische nicht begeistert, ich aber dennoch meinem Herzensbusiness folgen möchte?

Wenn dich deine Nische nicht begeistert, dann ist sie nicht deine Nische. Punkt.

Denn eine echte Nische darf sich nicht wie ein cleverer Marketingtrick anfühlen. Sie ist die Bühne für dein Herzensbusiness – nicht der Käfig. Also, was tun?

Zurück zum Warum

Frag dich:

• „Warum mache ich das eigentlich?

• Was will ich bei anderen bewirken?

• Und was bewegt mich selbst wirklich?“

Wenn du dein Warum kennst, wird deine Nische zur natürlichen Folge – nicht zur gezwungenen Entscheidung.

Zwischenmarkt finden

Manchmal liegt die Lösung zwischen:

dem, was du liebst

und

dem, was die Menschen deiner Zielgruppe wirklich brauchen und bereit sind, dafür zu zahlen.

Beispiel: Du liebst Klangheilung, aber deine Zielgruppe interessiert sich nur für „Stressbewältigung“. Dann sprich ihre Sprache – und bring deinen Zauber subtil ein.

Statt: „Ich biete Klangreisen an“

Lieber: „Ich helfe erschöpften Menschen, mit Klang und Achtsamkeit zur Ruhe zu finden.“

Du musst deine Seele nicht verkaufen. Du darfst sie übersetzen.

Deine Nische darf mit dir wachsen

Du bist kein festgelegtes Produkt. Deine Nische ist ein lebendiger Ausdruck deiner Entwicklung. Es ist okay, wenn du sie nachjustierst, veränderst, neu ausrichtest.

Es ist wie bei Kleidung: Du ziehst ja auch nicht mehr jeden Tag das Gleiche an wie vor zehn Jahren – warum sollte deine Positionierung starr sein?

Mein Rat:

Vertraue deinem inneren Kompass mehr als jeder noch so cleveren Strategie. Du kannst dich nicht „in eine Nische zwingen“, die dir Energie raubt. Du kannst aber eine Nische gestalten, die dein Business nährt – und andere inspiriert.

Folgende Fragen können dir helfen, eine klareres Bild davon zu erhalten, wo deine Stärken liegen und was dich einzigartig macht.

Selbstreflexion: Der Anfang deines Nischenfindungsprozesses

Der erste Schritt zur Findung deiner Nische ist die Selbstreflexion. Es geht darum, deine eigenen Stärken, Interessen und Erfahrungen zu erkennen und zu analysieren. Stelle dir folgende Fragen:

• Was sind deine persönlichen Leidenschaften? Welche Aspekte der ganzheitlichen Gesundheit und Wellness begeistern dich am meisten?
• Welche beruflichen Erfahrungen bringst du mit? Hast du in der Vergangenheit in einem speziellen Bereich der Gesundheit oder Spiritualität gearbeitet?
• Welche Kompetenzen und Qualifikationen hast du? Besitzt du Zertifikate, Abschlüsse oder besondere Fähigkeiten, die dich auszeichnen?

Marktanalyse: Die Bedürfnisse deiner Zielgruppe verstehen

Nachdem du deine eigenen Interessen und Fähigkeiten identifiziert hast, ist es wichtig, den Markt zu analysieren. Dies hilft dir zu erkennen, welche Nischen potenziell lukrativ sind und welche Bedürfnisse bei deiner Zielgruppe bestehen. Um dies zu erreichen, solltest du:

• Aktuelle Trends in der Branche für ganzheitliche Gesundheit, Wellness und Spiritualität recherchieren.
• Die Angebote deiner Mitbewerberinnen analysieren. Welche Dienstleistungen bieten sie an und welche Lücken gibt es im Markt?
• Umfragen oder Interviews mit potenziellen Kunden führen, um ihre Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen.

Durch deine Marktanalyse erhältst du wertvolle Einblicke, die dir helfen, deine Nische weiter einzugrenzen und Angebote zu entwickeln, die den Bedürfnissen deiner Zielgruppe entsprechen.

Wie finde ich heraus, wie mein Kunde tickt und welche Fragen könnten mir dabei helfen?

Großartige Frage – denn genau hier beginnt empathisches Marketing! Wenn du wirklich verstehen willst, wie dein Wunschkunde tickt, brauchst du mehr als nur demografische Daten. Du willst sein Innenleben erfassen: seine Sehnsüchte, seine Sprache, seine Trigger.

Hier sind kraftvolle Fragen, die dir dabei helfen, deinen Wunschkunden wirklich kennenzulernen – ideal für Interviews, Umfragen oder tiefes Eintauchen in Kommentare, Rezensionen & Foren:

Fragen zur inneren Welt:

• Was hält dich nachts wach?

• Wovor hast du in Bezug auf [Thema deiner Dienstleistung] die größte Angst?

• Wovon träumst du insgeheim?

• Was würde sich verändern, wenn dein Problem gelöst wäre?

• Was bedeutet für dich „Erfolg“ oder „Zufriedenheit“ in diesem Bereich?

Fragen zu konkreten Herausforderungen:

• Was hast du bisher versucht, um das Problem zu lösen? Und warum hat es (noch) nicht funktioniert?

• Was frustriert dich gerade am meisten an deiner Situation?

• Gibt es etwas, das dich daran hindert, den nächsten Schritt zu gehen?

Fragen zum Kaufverhalten:

• Was muss gegeben sein, damit du dich für ein Angebot entscheidest?

• Was hat dich in der Vergangenheit von einem Kauf abgehalten?

• Was ist dir bei einem Anbieter besonders wichtig?

Fragen zur Sprache & Selbsteinschätzung:

• Wie würdest du dich selbst beschreiben?

• Welche Begriffe oder Sätze nutzt du, wenn du mit Freunden über dein Problem/dein Ziel sprichst?

• Wenn du [deine Lösung] in drei Wörtern beschreiben müsstest – welche wären das?

Bonus-Frage mit Tiefgang:

• Was würdest du dir wünschen, wenn du wüsstest, dass es wirklich funktioniert?

➡️Diese Frage umgeht innerliche Zensur und bringt echte Wünsche ans Licht.

Tipp zum Schluss:

• Führe 3–5 echte Gespräche mit Menschen aus deiner Zielgruppe – keine Umfragen, keine Multiple Choice. Ein echtes Gespräch ist Gold wert.

• Nimm dir Zeit, hör zu, achte auf wiederkehrende Begriffe und Gefühle.

• Das ist pures Rohmaterial für Texte, Angebote – und echte Verbindung.

Die Nische definieren: Spezialisierung und Differenzierung

Basierend auf deinen Erkenntnissen aus der Selbstreflexion und der Marktanalyse kannst du nun deine Nische definieren. Eine erfolgreiche Nische zeichnet sich durch Spezialisierung und Differenzierung aus. Überlege dir:

• Welche spezifischen Probleme oder Bedürfnisse möchtest du lösen? Zum Beispiel Stressmanagement, Ernährung, Yoga, Meditation, spirituelle Beratung etc.
• Wie kannst du dich von der Konkurrenz abheben? Bietest du eine einzigartige Methode, einen besonderen Ansatz oder spezielle Dienstleistungen an?
• Wer ist deine ideale Zielgruppe? Definiere genau, welche Personen oder Gruppen von deinem Angebot profitieren können.

Testen und Anpassen: Flexibilität und Feedback

Nachdem du deine Nische definiert hast, ist es wichtig, sie zu testen und anzupassen. Starte mit einem Pilotprojekt oder einem begrenzten Angebot, um zu sehen, wie der Markt darauf reagiert. Sammle Feedback von deinen ersten Kunden und sei bereit, Anpassungen vorzunehmen. Flexibilität ist hier entscheidend, um deine Dienstleistungen optimal an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen.

Feedback einholen

Nutze verschiedene Kanäle, um Feedback von deinen Kunden zu erhalten. Dies können persönliche Gespräche, Online-Umfragen oder Bewertungen auf deiner Website sein. Achte darauf, konstruktive Kritik zu berücksichtigen und daraus zu lernen.

Anpassungen vornehmen

Basierend auf dem erhaltenen Feedback solltest du bereit sein, deine Angebote anzupassen. Dies könnte die Erweiterung deines Dienstleistungsportfolios, die Verbesserung deiner Methoden oder das Anpassen deiner Kommunikation umfassen.

Marketing und Positionierung: Sichtbarkeit und Vertrauen schaffen

Um in deiner Nische erfolgreich zu sein, ist es wichtig, eine starke Präsenz und Sichtbarkeit aufzubauen. Nutze verschiedene Marketingstrategien, um deine Zielgruppe zu erreichen und Vertrauen aufzubauen.

• Content Marketing: Erstelle wertvolle Inhalte wie Blogartikel, Videos und Webinare, die dein Wissen und deine Expertise zeigen.
• Soziale Medien: Nutze Plattformen wie Instagram, Facebook und LinkedIn, um mit deiner Zielgruppe in Kontakt zu treten und deine Angebote zu präsentieren.
• Netzwerken: Baue Kontakte zu anderen Fachleuten in der Branche auf und nimm an relevanten Veranstaltungen und Konferenzen teil.

Kunden bezahlen dich dafür, dass eines ihrer Probleme löst

Ganz genau – du triffst den Nagel auf den Kopf. Wenn du deine Nische definierst, dann darfst du nicht nur in Leidenschaften, Fähigkeiten oder Trends denken – sondern in Problemen, die dringend sind und gelöst werden wollen – von Menschen, die bereit (und in der Lage) sind, dafür zu bezahlen.

Hier ein klarer, praxisnaher Blick auf die zwei zentralen Fragen:

1. Welches dringende Problem will mein Wunschkunde jetzt lösen?

Diese Frage ist der Schlüssel zur Positionierung. Viele Angebote scheitern nicht, weil sie schlecht sind – sondern weil sie keine spürbare Dringlichkeit beim Kunden erzeugen.

Ergänzende Fragen, die dir helfen können:

• Was raubt meinem Kunden täglich Zeit, Geld oder Nerven?

• Was hat er schon mehrfach versucht, aber noch keine Lösung gefunden?

• Wo hat er „jetzt sofort“ Handlungsdruck (z. B. aus Scham, Frust, Termindruck, Angst etc.)?

• Welche Lösung würde ihm das Leben spürbar erleichtern oder verschönern?

2. Hat mein Kunde das nötige Budget – und ist er bereit, es zu investieren?

Das ist die oft ungeliebte, aber überlebenswichtige Frage.

Zwei Aspekte musst du hier prüfen:

Erstens: Zahlungsfähigkeit:

⁉️Hat deine Zielgruppe grundsätzlich das Einkommen, um in dein Angebot zu investieren?

➡️Eine Studentin mit wenig Einkommen wird sich eher keinen 4-stelligen Mentoring-Call leisten – es sei denn, sie sieht darin einen „Gamechanger“.

Zweitens: Zahlungsbereitschaft:

⁉️Ist dein Wunschkunde überzeugt, dass dein Angebot sein Geld wert ist?

➡️Ein spiritueller Mensch investiert 2.000 € in ein Human Design Reading – wenn es ihm das Gefühl gibt, dass er dadurch besser verkauft oder klarer führt.

Fazit: Deine Nische liegt dort, wo sich drei Dinge überschneiden:

• Du liebst das Thema.

• Dein Kunde hat ein konkretes, brennendes Problem.

• Er ist bereit und in der Lage, dafür zu zahlen.

Erkenntnis des Tages

Deine Nische ist nicht das, was du am besten kannst – sondern das, was dein Wunschkunde gerade am dringendsten braucht … und wofür er dich bezahlt.

Das verändert den Blick:

Es geht nicht darum, was du loswerden willst, sondern was dein Kunde loswerden will – Stress, Schmerzen, Unsicherheit, Stillstand.

Und genau da darfst du mit deinem Herzensbusiness ansetzen:

➡️Problemlöser sein mit Haltung, Herz und Strategie.

Wenn du diesen Satz als inneren Kompass nimmst, triffst du künftig klarere Entscheidungen, ohne dich zu verbiegen.